Besondere Hände, machen besonderes Schuhwerk. Wenn man Schuhmacher Thomas Keil durch sein Schaufenster bei der Arbeit zuschaut, hat man das Gefühl die Zeit wäre stehen geblieben. Oder eine Kulisse für einen Film aus den 20er Jahren wurde hier nachgebaut. Handarbeit mit magischer Anziehungskraft, denn nur zu gerne wird der Schuhmacher von Passanten bei seiner Arbeit in der gläsernen Werkstatt bestaunt.
Bereits sein Urgroßvater fertigte Schuhe nach Maß in Pirmasens. Nachdem das Handwerk in der Familientradition für einige Jahrzehnte in Vergessenheit geriet, nahm sich Thomas Keil fest vor, in seine Fußstapfen zu treten. Er lernte das Handwerk von der Pike auf bei einem ungarischen Maßschuhmacher und vertiefte seine Kenntnisse in weiteren Betrieben. Im Jahre 2011 machte er dann erfolgreich seine Meisterprüfung und eröffnete sein Maßschuhatelier in Hamburg / Ottensen.
Eine alte Werkbank, Gerätschaften, ein Hocker und ein kleines Ledersofa aus Opas Zeit, das ist der Arbeitsplatz von Thomas Keil. Der Schuhmachermeister arbeitet sehr traditionsbewusst mit viel Leidenschaft und Hingabe.
Geduldig nimmt er von jedem Fuß ein genaues Maß und passt die Leisten, den Schaftbau, die Brandsohle und das Leder den individuellen Eigenschaften des Fußes an. Nicht in einer Woche, sondern in frühestens drei Monaten ist das Schuhwerk vollendet. Mit dem Prädikat: besonders wertvoll.
Aber auch für die moderne To-go-Gesellschaft bietet der Schuhmacher stilvolle Konfektionsschuhe an, die nach Farbe und Modell mit dem Kunden zusammen bestimmt werden können.
Bei Thomas Keil ist der Kunde König und der Meister nimmt sich immer gerne die Zeit für eine individuelle Beratung. Jeder einzelne Schuh ist ein Unikat. Sein Design, sein Material, seine Details – alles wird dem Kunden mit Sorgfalt und Sachverstand ans Herz gelegt, damit er – wie die Kleidung auch – am Ende wie angegossen sitzt. Nur so kann er nach einer kurzen Zeit des Tragens ein Teil der Persönlichkeit werden: ein Gegenstand nach Maß, der seinen Besitzer prägt, nein: adelt. Ein Leben lang.(Text von Carsten Uhlig)
